Die auf dieser Seite aufgeführten „Neuigkeiten“ basieren in der Regel auf den von Andreas Koska in der MAZ, Fläming Echo veröffentlichten Artikeln:
02.10.2010
Infrastruktur: Straßenbau kann beginnen
CAMMER - Der Ausbau der Lehniner Straße in Cammer kann beginnen. Die Gemeindevertretung beschloss jetzt, den Auftrag an eine Baufirma aus Schlieben zu vergeben. Die Bruttoauftragssumme beträgt 73 760 Euro. Zudem haben die Abgeordneten in ihrer jüngsten Sitzung entschieden, ein am Ende der Lehniner Straße gelegenes Grundstück mit einer Größe von knapp 4500 Quadratmetern zu kaufen. Für das Ackerland wurde ein Kaufpreis von 35 Cent je Quadratmeter angesetzt. Auf einer Teilfläche davon soll ein Wendehammer entstehen. Dies hatten Entsorgungsunternehmen gefordert.
Im Vorfeld gab es Proteste der Anwohner gegen den Ausbaustandard (MAZ berichtete). Nun werden die Straßenlampen in Eigenleistung aufgestellt. „Nach dem mir vorliegenden Kostenvoranschlag wäre die Installation durch den Energieversorger mit Lampen wie im Rest des Dorfes, genauso teuer geworden, wie der Selbstausbau“, berichtete Bürgermeister Ulf Dingelstaedt. Beginn und Dauer der Bauarbeiten wurden noch nicht benannt. A. K.
29.09.2010
20 JAHRE EINHEIT: Eine Bank verbindet Partnerschaft zwischen Cammer und Cammer soll demnächst auch offiziell besiegelt werden
CAMMER - „Drum prüfe wer sich ewig bindet“ – dieses Motto könnte über der Freundschaft der beiden Orte Cammer stehen.
Ehrhard Säcker aus Cammer im Schaumburger Land (Niedersachsen) hatte schon lange vom Namensvetter in Brandenburg gewusst. Er zögerte deshalb nicht lange, nahm kurz nach der Wiedervereinigung Kontakt zum gleichnamigen brandenburgischen Dorf auf. Bei Gerhard Rettig, seinerzeit Ortschef des Dorfes mit den zwei Mühlen, stieß er auf offene Ohren. Der erste Schritt für eine Partnerschaft, die bis heute hält, war getan.
Seit 1992 gibt es Kontakte. Ein Jahr später fuhren die Cammerschen aus dem Planetal erstmals mit einer Abordnung in den Westen, 1994 wurde der Besuch erwidert.
Friedrich Rösener regiert seit 1991 als Bürgermeister im westlichen Cammer. Auch wenn im brandenburgischen Cammer der inzwischen dritte Bürgermeister amtiert, hält die Freundschaft an.
Im August 2010 wurde die Partnerschaft der Orte mit einem für jeden sichtbaren Zeichen bekräftigt. Die Cammeruner, wie sich die Niedersachsen selbst nennen, brachten eine Bank mit nach Brandenburg. Sie ist aus solidem Eichenholz gefertigt und mit Klarlack überzogen – damit der eingeschnitzte Schriftzug lange Bestand hat. „Cammer 2010 Schaumburg“ steht darauf. „Kommunalpolitisch gibt es wenige Anknüpfungspunkte, weil wir inzwischen zu einem Teil der Stadt Bückeburg geworden sind, aber die Gemeinsamkeiten im Dorfleben sind vorhanden“, sagt Bürermeister Rösener über die Zusammenarbeit. „Ohne Vereine und deren aktive Arbeit kann heute kein Ort bestehen“, fügt er hinzu und erntet Zustimmung seines Amtskollegen Ulf Dingelstaedt. Beide sind der Meinung, dass das Miteinander befruchtend ist.
Seit Jahren veranstalten die Feuerwehren gemeinsame Jugendzeltlager. 2006 waren die Kameraden aus dem an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen gelegenen Dorf beim traditionellen Drei-Dörfer-Wettkampf der Feuerwehren im Fläming dabei.
Dass auch die Westdeutschen etwas lernen können, macht Phillip Johnen deutlich. Der 17-jährige ist zum zweiten Mal im brandenburgischen Cammer. Dort findet er den selbst verwalteten Jugendklub spitze. „So etwas fehlt bei uns, es ist topp sich immer treffen zu können“, sagt der Junge. Dieser Wunsch wird von den Älteren nicht unbedingt befürwortet. „Unsere Jugend ist in einigen Vereinen, wie der Jugendtanzgruppe oder die Jugendfeuerwehr organisiert und kann sich dort treffen“, entgegnet Friedrich Rösener.
Er erinnert sich noch bestens an die allererste Begegnung mit den Namensvettern. „Das Buffet im Dorfgasthof bog sich vor lauter Speisen, wir wurden ausgesprochen herzlich empfangen“, erzählt der 79-jährige Dorfchef der Cammeruner.
Beim Jubiläum im Zweimühlendorf vor zwei Jahren marschierte eine Delegation aus dem namensgleichen Ort mit. Gut 50 Dorfbewohner waren angereist und wurden bei den Brandenburgern untergebracht. Regelmäßige Besuche der Brandenburger in Niedersachsen sind ebenfalls auf der Tagesordnung. So ging es zum Ernte- oder auch zum Schützenfest. „Der Austausch findet hauptsächlich auf Vereinsebene statt, es sind private Freundschaften entstanden“, können beide Bürgermeister resümieren.
Weil sich ihre Orte nun lange genug gegenseitig prüfen konnten, soll die wilde Ehe demnächst mit einer Unterschrift legalisiert werden. Ein offizieller Partnerschaftsvertrag wird vorbereitet.
Aus Anlass der 450-Jahrfeier des niedersächsischen Dorfes Cammer und gleichzeitig des 20. Jubiläums der Beziehungen zwischen den beiden Dörfern, soll das Vertragswerk in zwei Jahren besiegelt werden. Inzwischen wird die massive Sitzbank im Gutspark zu Cammer weiterhin Spaziergänger zu einer Ruhepause einladen. (Von Andreas Koska)
27.09.2010
FINANZEN: Streit um erneute Mühlen-Sanierung Konjunkturgeld komplett ausgegeben
CAMMER - Die an der historischen Bockwindmühle zu Cammer erneut nötigen Sanierungarbeiten führten in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter zu Streit.
Aus dem für die Gemeinde Planebruch zur Verfügung stehenden Konjunkturpaket sollen nun 44 000 Euro in Arbeiten an der Mühle fließen. Die Hälfte davon muss die Gemeinde aufbringen. Unter anderem sollen die Flügel erneuert und Arbeiten im Inneren des Holzbaus erledigt werden.
„Die Mühle ist ein Fass ohne Boden“, sagte der Abgeordnete Uwe Säger aus Damelang. Er befürchtet, dass trotz der wiederholten Arbeiten die Bockwindmühle immer noch nicht voll funktionsfähig sein wird. Unter dem Vorbehalt, dass zum letzten Mal Geld für das technische Denkmal aufgebracht wird, stimmten drei der acht Gemeindevertreter der Vorlage zu. Zwei votierten dagegen und drei enthielten sich der Stimme. Die bereits beauftragte Sanierung soll Mitte Dezember abgeschlossen sein. In den zurückliegenden Jahren waren mehrmals größere Summen in den Wiederaufbau und den Unterhalt des Holzbaus gesteckt worden. Mangelhafte Bauausführung und Pflege sind seit gut 20 Jahren Streitpunkte.
Aus dem Konjunkturpaket bewilligten die Gemeindevertreter während ihrer Sitzung in Freienthal zudem Ausgaben für die Erschließung der Ortsteile mit schnellen DSL-Verbindungen für die zeitgemäße Nutzung des Internets.
Entsprechend der Vereinbarung des Amtes Brück mit der Deutschen Telekom wird im nächsten Jahr mit der Anbindung der vier zu Planebruch gehörenden Dörfer begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 760 000 Euro. Dabei beträgt die so genannte Wirtschaftlichkeitslücke, die von der Telekom berechnet wurde, 147 000 Euro. Davon werden 90 Prozent gefördert.
Weiteres Konjunkturgeld fließt in den Kindergarten „Storchennest“ in Cammer. Dort wird ein zweiter Fluchtweg geschaffen. Zudem wird die Fassade instand gesetzt. 73 500 Euro sind insgesamt für die Kita veranschlagt. Diese Summe wird zu 85 Prozent gefördert. Die Arbeiten erfolgen bei laufendem Betrieb und an Wochenenden. (Von Andreas Koska)
27.09.2010
infrastruktur: Ausbau gestrichen
CAMMER - Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Cammer wird sich um drei bis vier Jahre verzögern. Das hat der Landesbetrieb Straßenwesen (LSB) jetzt mitgeteilt. Begründet wird dies mit erheblichen Kürzungen für Straßenerneuerungen im Landeshaushalt.
Im Frühjahr hatte der LSB die Planung für die Sanierung begonnen, die Abstimmung mit der Gemeinde ist erfolgt. Bei einem Ortstermin war die Notwendigkeit des Ausbaus der Betonpiste bekräftigt worden. Anwohner hatten sich regelmäßig über den desolaten Zustand der Straße beschwert. Unter anderem wurde beklagt, dass durchfahrende Lastwagen Erschütterungen und Schäden an den Häusern verursachen. Daraufhin hatte die Gemeinde eine von Anliegern formulierte Eingabe an den Brandenburgischen Petitionsausschuss gesandt. Dieser teilte mit, dass er sich damit nicht befassen werde, da eine Sanierung in Planung sei. „Jetzt sieht es wieder anders aus, wir werden den Petitionsausschuss erneut anschreiben“, kündigte Bürgermeister Ulf Dingelstaedt an. Brücks Amtsdirektor Christian Großmann zweifelt daran, dass im Jahr 2014 mit dem Ausbau begonnen wird. „Der Haushalt wird nicht besser, sie sollten dran bleiben“, forderte er die Abgeordneten auf. Anfang August hatte das Amt nochmals auf den sich stetig verschlechternden Straßenzustand und die somit steigenden Unterhaltskosten hingewiesen. A. K.
25.09.2010
HANDWERK: Betrieb mit Tradition Sägewerk 116 Jahre in Familienhand
CAMMER - Im Jahre 1894 wurde das Sägewerk Maier in Cammer gegründet. Damit dürfte es das älteste seiner Art im Fläming sein.
In den besten Zeiten waren dort bis zu 60 Menschen beschäftigt. Noch heute befindet es sich im Familienbesitz. Die Urenkelin des Gründers, Gunhild Thiede, und ihr Ehemann, Lutz Thiede, erledigen nach wie vor alle Aufträge, egal ob es darum geht, ein einfaches Brett zuzuschneiden oder spezielles Holz für Künstler vorzubereiten.
In einer Ecke des Sägewerks findet sich ein museales Stück, ein Horizontalgatter aus dem Jahre 1904. Gebaut wurde die Sägemaschine von der Firma C.L.P. Fleck und Söhne aus Berlin-Reinickendorf. Diese Maschine ist bei Holzkünstlern beliebt, die es vorziehen, mit dem alten Werkzeug zu arbeiten. „Das Horizontalgatter behalten wir auch aus Erinnerung an die Gründungsphase unseres Sägewerks, mein Urgroßvater hat es damals erworben“, erzählt Gunhild Thiede. A. K.
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